DieBeatrix, 25. Juni 2003 um 10:26:26 MESZ

Minimal Urlaub

Manchmal ist es es nicht schlecht, selbstständig zu sein. Wenn mal eine Kundin absagt, so wie heute morgen, ist das fast so wie ein kleiner unverhoffter Urlaub. Komischerweise hab ich immerzu das Gefühl, ich müsse irgendwas tun. Anstatt die freie Zeit einfach mal so hinzunehmen. Seltsam seltsam ....

DieBeatrix, 21. Juni 2003 um 08:52:08 MESZ

Löwen hautnah

Pfingsten war meine Claudi hier - die weltbeste Claudi, der geneigte Leser erinnert sich vielleicht? Sie hatte im April Geburtstag und ich schenkte ihr eine Karte zum "König der Löwen" in Hamburg. Die hatte ich bei Ebay ersteigert. Regulär sind ja Karten für zwei zusammenhängende Plätze für ein Wochenende wohl in diesem Jahr nicht mehr zu bekommen, unglaublich aber wahr. Reiseveranstalter u.ä. haben offensichtlich alle Karten aufgekauft.

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, mit dem Zug zu fahren bis zum Hauptbahnhof, dann mit der U-Bahn bis Landungsbrücken und schließlich mit der Fähre übersetzen. Die Fähre ist im Preis der Karte enthalten. Am Sonntag nachmittag schauten wir uns noch die Internetseite des Musicals an und entdeckten dort, daß die Parkplatzgebühr nur 3 Euro betrug. Das hatte ich eigentlich viel teurer eingeschätzt und schlussendlich entschieden wir uns dann doch mit dem Auto zu fahren. Man kann bis fast direkt vor die Tür fahren, was wir auch taten. Der Parkplatz war wider Erwarten komplett leer, weil nämlich der gesamte Rest der Zuschauer - und das waren ziemlich viele, denn die Vorstellung war ausverkauft - mit der Fähre übersetzten. Was für eine gute Entscheidug, mit dem Auto zu fahren! Kann ich nur jedem empfehlen. Geht ratzfatz von der Autobahn durch den Freihafen und schon ist man da.

Die Vorstellung begann um 19.00 Uhr. Als wir unsere Plätze gefunden hatten, war ich zuerst total enttäuscht. Die Plätze waren in der letzten Reihe im Rang. Ich hatte die Befürchtung, daß man von da oben wohl gar nichts mehr sehen könne.

DieBeatrix, 17. Juni 2003 um 09:27:51 MESZ

In Erinnerungen geschwelgt

Nicky ist eine meiner drei "Busenfreundinnen" und sie ist die, die ich am längsten kenne. Schon seit der 1974 wohnten sich unsere Eltern, somit auch wir, genau im Haus gegenüber. Da sie jedoch 3 Jahre jünger ist als ich und dieser Altersunterschied in der Pupertät doch eher gewaltig erscheint, sind wir eigentlich erst seit 1984 richtig dicke Freunde. In dem Jahr sind wir zwei für 4 Jahre zusammen gezogen und haben auch gemeinsam die Kosmetikschule besucht.

Ich kann aus heutiger Sicht sagen, daß das die 4 schönsten Jahre meines Lebens waren. Mit Mitte 20 ist man so herrlich unbeschwert. Wir haben viel gemeinsam erlebt und wir haben uns in diesen vier Jahren nie gestritten. Ich denke, jeder der mal in einer WG gewohnt hat, wird wissen was das bedeutet. Wir waren uns einfach immer einig und jeder hat des anderen Freiräume akzeptiert.

Natürlich hatten wir zwei in dieser Zeit auch mal Partner. Einer davon war Barny. Barny ist ein Mann, der mir auch heute noch, nach 20 Jahren, viel bedeutet. Er hat mich geprägt, ich habe ihn sehr geliebt und liebe ihn auf meine Weise noch heute. Wir haben in all den Jahren nie gänzlich den Kontakt verloren, auch wenn er eher spärlich war.

Neulich rief er mich an. Er habe eine neue CD produziert mit seiner Band und wolle diese vorstellen. Er würde sich sehr freuen, wenn ich auch kommen würde. Na klar würde ich! Nicky brauchte ich gar nicht fragen, ob sie mit will. Ich hab nur kurz angedeutet, daß dieses Event ins Haus steht und schon war klar, daß sie mit kommt. Es ist ja unsere gemeinsame Zeit gewesen, wo ich mit Barny zusammen war. Es war ein wundervoller Abend mit Gänsehaut und Muskelkater in den Wangenmuskeln vom vielen Lächeln beim Schwelgen in der Vergangenheit. Vielleicht möchte jemand mal seiner Stimme lauschen, der kann es hier!

DieBeatrix, 16. Juni 2003 um 09:33:06 MESZ

Was man alles so mit sich trägt

Ich denke, ich habe nun inzwischen doch genug erlebt, daß ich mal wieder das ein oder andere berichterstattend niederschreiben kann.

Da wäre zuerst mal die Hochzeit eines lieben Mannes, den ich schon seit ca. 20 Jahren kenne. Nach langem Suchen hat er doch tatsächlich seine jetzige Frau übers Internet kennen gelernt. Das war vor zwei Jahren. Jetzt haben sie geheiratet.

Die Hochzeit war sehr nett und kam vor Allem mir zu Gute, da sie tagsüber stattfand, ich altes Sonnenkind. Mit allerlei Aktivitäten, vor Allem seitens der freiwilligen Feuerwehr, in der die liebe Feli ist, ging der Tag schnell vorüber. Am Samstag mußte ich allerdings der Braut noch nachträglich beichten, daß mir zwei Dinge an diesem Tag nicht so gut gefallen haben. Zum Einen durften wir in der Kirche nicht singen, wie langweilig gg .. auf Wunsch des Bräutigams wie sich dann rausstellte, und zum Zweiten empfand ich den Brautstrauß als Stilbruch, denn er war aus Plastik. Na, vielleicht hat das ja nicht jeder gesehen, aber ich habs gesehen und fand es irgendwie nicht passend zu der sonst so üppigen Ausstattung des Brautpaares.

Ein Wehrmutstropfen zum Schluss: Mir wurde das erste Mal bewußt, daß man die 7 Kilo, die ich seit Weihnachten zugenommen habe, doch ziemlich sehen kann. Mag daran liegen, daß ich vorher kein anderes Bild mehr von mir hab machen lassen seufz

DieBeatrix, 15. März 2003 um 08:45:06 MEZ

Seltener Gast

Gestern hatte ich Besuch. Ein lieber alter Freund, der bereits in den letzten Tagen schon ab und an mal um die Ecke gelugt hat. Ich begrüßte ihn freudig. Wenn er in meiner Nähe ist, lacht nicht nur mein Herz. Er schafft es, mir das gewissen Blitzen in die Augen zu zaubern, das mir beim Anblick meines Spiegelbildes oft fehlt. Du hast dich rar gemacht, sagte ich ihm, und du fehlst mir! Auf seine ihm ganz ureigene Art gab er mir zu verstehen, daß er das wüßte und daß ich nicht traurig sein soll, er käme bald wieder öfter vorbei. Ach wie schön, daß ich ihn nicht ganz verloren habe und daß er doch noch ab und an aus mir ausbricht ... ich liebe ihn, meinen frechen Schalk im Nacken

DieBeatrix, 10. März 2003 um 13:53:26 MEZ

Ich möchte wieder sechs sein ...

Hiermit erkläre ich öffentlich meinen Rücktritt vom Erwachsensein. Ich habe beschlossen, die Bedürfnisse einer Sechsjährigen zu leben. Ich möchte zu McDonald´s gehen und denken, es handle sich um ein Vier-Sterne-Restaurant. Ich möchte kleine Stöckchen über eine frische Lehmpfütze segeln lassen und kleine Wellen mit Steinchen machen. Ich möchte denken das Smarties besser sind als Geld, weil man sie essen kann. Ich möchte unter einer großen Eiche liegen und an einem heißen Sommertag mit meinen Freunden einen Limonadenverkauf betreiben. Ich möchte zu einer Zeit zurückkehren, als das Leben einfach war. Als alles, was ich kannte, Farben, Rechentafeln und einfache Schlaflieder waren, was mich aber nicht gestört hat, weil ich nicht wusste, was ich nicht wusste, und darüber auch nicht besorgt war.

Was ist mit der Zeit geschehen, zu der wir glaubten, das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, dass uns jemand unser Springseil wegnimmt und uns als Letzten in die Handballmannschaft wählt? Ich möchte wieder einfach leben.

Ich möchte nicht, dass meine Tage aus Computerabstürzen, Bergen von Akten und deprimierenden Nachrichten bestehen. Ich möchte an die Kraft eines Lächelns, einer Umarmung, eines netten Wortes glauben, an Wahrheit, Frieden, Träume, und an die Kraft, die davon ausgeht, im Liegen Rauschgoldengel in den frischen Schnee zu formen.

Ich möchte wieder sechs sein. (gelesen bei "die esotheka")